Schallbonbons singen für Senioren

Deister Calenberger Land | 25. September 2023 | Heidi Rabenhorst / HAZ / Calenberger Zeitung)
Hannelore Krage öffnet den Kulturkoffer in der Awo-Rresidenz am Gehrdener Thiemorgen
Bühne frei: Brigitte Gellert (von links), Birgit Lattmann und Hannelore Krage vom Lions Club freuen sich mit Angelika Baasner von der AWO-Residenz auf den Nachmittag mit Anette Honebein, Kai Braunschweig und Kathrin Holthusen
Bühne frei: Brigitte Gellert (von links), Birgit Lattmann und Hannelore Krage vom Lions Club freuen sich mit Angelika Baasner von der AWO-Residenz auf den Nachmittag mit Anette Honebein, Kai Braunschweig und Kathrin Holthusen | (Foto: H. Rabenhorst / HAZ)
Kai Braunschweig und Kathrin Holthusen mit ausdrucksstarker Mimik
Kai Braunschweig und Kathrin Holthusen mit ausdrucksstarker Mimik | (Foto: B. Gellert)
Auch die Choreographie ist perfekt
Auch die Choreographie ist perfekt | (Foto: B. Gellert)
Die Schallbonbons laden zum Träumen ein
Die Schallbonbons laden zum Träumen ein | (Foto: B. Gellert)
Auch Astrid Neddermeyer und Angela Baasner vom AWO-Team sind begeistert
Auch Astrid Neddermeyer und Angela Baasner vom AWO-Team sind begeistert | (Foto: B. Gellert)

Es wurde geklatscht, mitgesungen und getanzt: Die rund 40 Bewohner und Bewohnerinnen der AWO-Residenz am Gehrdener Thiemorgen haben mit dem Lions Club Deister Calenberger Land beim Programm Kulturkoffer einen beschwingten Nachmittag erlebt. Das musikalische Programm lieferten die Schallbonbons, eine A-cappella-Gruppe aus dem Schaumburger Land, mit einem Schlagerrepertoire.

Die meisten Bewohner der Alten- und Pflegeheime im Calenberger Land können wegen körperlicher Beeinträchtigungen keine kulturellen Veranstaltungen außerhalb des Hauses besuchen. Dennoch will der Lions Club ihnen die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht. Dazu hat der Club mit dem Angebot Kulturkoffer ein Programm mit "kulturellen Hausbesuchen" entwickelt.

Bei Heimbewohnern beliebt

Für etwa eine Stunde öffnen engagierte Künstler und Künstlerinnen den „Koffer“ in den Heimen und unterhalten die Seniorinnen und Senioren mit Gesangsdarbietungen, Kabarett, Zauberkünsten, Lesungen oder dem gemeinsamen Singen bekannter Lieder. „Besonders beliebt sind Musikschaffendene, die den älteren Menschen genau die Musik näherbringen, die ihnen aus ihrer Vergangenheit bekannt ist und die sie gern mitsingen wie Evergreens, Volkslieder und alte Schlager“, sagte Projektleiterin Hannelore Krage, die großen Wert darauf legt, dass die engagierten Künstler und Künstlerinnen aus der Region kommen.

Mit Freude, Stolz und Emotionen blickt Krage auf die Veranstaltungen des Kulturkoffers zurück, der mittlerweile zu einer regelmäßigen Institution geworden ist. Einmal pro Monat findet in wechselnden Einrichtungen eine Vorführung statt. „Wir werden überall mit offenen Armen empfangen, und bei den musikalischen Darbietungen gibt es immer sehr berührende Momente“, sagt Krage, die jetzt gemeinsam mit ihren Clubkolleginnen Brigitte Gellert und Birgit Lachmann beim Auftritt der Schallbonbons dabei war.

Kathrin Holthusen, Anette Honebein und Kai Braunschweig begeisterten das Publikum im Foyer des Seniorenheims, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. Einmal mehr hatte Krage den Musikgeschmack der Zuhörerschaft getroffen. „Es ist schön, zu sehen, wie die alten Menschen sich freuen“, meinte sie. Auch den beiden Sängerinnen und dem Sänger machte es „einfach Spaß“, den älteren Menschen Freude zu bereiten. „Das Strahlen in ihren Augen stimmt uns froh und glücklich“, sagten sie übereinstimmend.

Mitsingen gehört dazu

Zum vielseitigen Schlagerrepertoire des Trios gehörten unter anderem das Begrüßungslied „Willkommen, bienvenue. welcome!“ aus dem Musical „Cabaret“, die „Capri-Fischer“ und ein Udo- Jürgens-Medley. Am Schluss der einstündigen Veranstaltung wurde es dann noch mal richtig fröhlich mit dem Schlager „Schmidtchen Schleicher“. Zum begeisterten Publikum gehörte die 86-jährige Heimbewohnerin Maria, die bei jedem Lied kräftig mitsang. Immer wieder forderte sie auch die anderen Zuhörer und Zuhörerinnen zum Mitsingen auf.

Froh und dankbar zeigte sich auch Heimmitarbeiterin Angelika Baasner. „Wir freuen uns sehr über diesen Besuch“, sagte sie freudestrahlend. Für die älteren Menschen sei eine derartige Veranstaltung eine willkommene Abwechslung in ihrem Alltag. Vor allem an Demenz leidende Frauen und Männer blühten regelrecht auf. „Man sieht förmlich an ihrer Mimik, wie sie sich bei gewissen Klängen an ihr früheres Leben erinnern“, so Baasner.

Auch ihre Kollegin Astrid Neddermeyer war begeistert. „Es ist einfach wunderbar, unsere Bewohner und Bewohnerinnen so glücklich zu sehen“, sagte sie. Man glaube gar nicht, welch große Glücksgefühle so eine Veranstaltung in den Menschen erzeuge. „Es bedarf nicht viel, sie zum Strahlen zu bringen.“

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