Der Koffer aus dem Koffer

Wieder einmal war Hannelore Krage vom Lions Club ‚Deister‘ Calenberger Land mit dem Lions Kulturkoffer unterwegs. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Johanniter Haus Empelde hatte sie jedoch keine Musiker, sondern Museumspädagogin Christine Gleis vom Museum Hameln engagiert. Diese hatte unzählige Gegenstände aus früheren Zeiten aus den Bereichen Haushalt, Handwerk und Freizeit mitgebracht … in einem riesigen alten Koffer.

So dankte Präsidentin Antrud Schröder vom LC ‚Deister‘ Calenberger Land bei ihrer Begrüßung nicht nur Silke Froese-Gibron vom Seniorenheim für die Zusammenarbeit, den Lions Vertreterinnen Hannelore Krage für die Organisation und Brigitte Gellert für die Dokumentation, sondern weckte das Interesse der Seniorinnen und Senioren damit, dass der „kleine Lions Kulturkoffer heute einen großen Koffer voller Erinnerungen“ enthalten würde.

Nachdem auch Christine Gleis die 28 Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Betreuerinnen willkommen geheißen hatte, stimmte sie die Anwesenden mit der Lesung der Geschichte „Die größere Zeit“ auf Vergangenes und dessen Wahrnehmung ein.

Für den 2. Teil ihrer Darbietung band sie sich eine Schürze um und zauberte Gegenstände aus ihrem Koffer, die sofort erkannt wurden und an frühere Tätigkeiten im Haushalt erinnerten. Für die große Wäsche wurden natürlich ein Waschbrett, Kernseife, eine Wäscheleine, ein Klammerbeutel und ein Bügeleisen benötigt. Die Teppichreinigung geschah vor Jahrzehnten mit einem Teppichklopfer und scherzend fragte die Referentin einen Bewohner, ob er dieses Gerät vielleicht bei Unartigkeit als Kind mal an einer bestimmten Körperstelle zu spüren bekam.

Überhaupt bezog Christine Gleis die älteren Herrschaften immer wieder in ihre Erklärungen ein und schon bald entstanden auch zwischen den Seniorinnen und Senioren lebhafte Gespräche in Zusammenhang mit dem einen oder anderen Gegenstand.

Mit einem manuellen Rührgerät, einem alten Backbuch, einer hölzernen Kaffeemühle, einer Kaffeekanne mit Kaffeemütze, einem Schneebesen, einem Kartoffelstampfer, einem Nudelholz und einem Quirl ging es dann in den Bereich der Essenzubereitung. Besondere Begeisterung rief der Schnippelbohnenschneider, ein kleines unförmiges Gerät mit einer Kurbel, hervor.

Mit einem Stopfei und einem Strumpf, besticktem Leinen sowie einer Klöppelspitze wurde an frühere Handarbeiten erinnert.

Als Handbohrmaschine, Hobel und Brustleier aus dem Koffer auftauchten, fühlten sich besonders die anwesenden Herren angesprochen und konnten zum Gebrauch der Gegenstände wichtige Informationen beisteuern.

Auch nach der schwersten Arbeit hatte man sich früher Freizeit verdient und dazu gehörten Schallplatten, Aschenbecher und eine Zeitung am klassischen Zeitungsstab. Die Damen brachten ihre Frisur mit einer Brennschere in Form. Das Fläschchen Kölnisch Wasser 4711 wurde sofort von den Seniorinnen erkannt und auch das Handtäschchen mit Opernglas erinnerte sie an schöne Abende vor langer Zeit.

Mit dem Herumreichen eines alten Plüschteddys und eines Püppchens verabschiedete sich Christine Gleis von ihrem Publikum und der große Applaus zeigte, dass sie wohl genau die richtigen Gegenstände mitgebracht hatte, um schöne Erinnerungen aufkommen zu lassen. Antrud Schröder und Silke Froese-Gibron bedankten sich für die unterhaltsame, interaktive Darbietung und nahmen ebenfalls viel Lob von den Bewohnerinnen und Bewohnern entgegen.