Spende für das Heimatmuseum Ronnenberg

Deister Calenberger Land | 22. Dezember 2023 | Brigitte Gellert
Der Lions Club ‚Deister‘ Calenberger Land leistet einen Beitrag für die Neugestaltung
(v.l.n.r) Präsident Ulrich Wittwer und Monika und Lothar von der Heide in der Kutsche
(v.l.n.r) Präsident Ulrich Wittwer und Monika und Lothar von der Heide in der Kutsche | (Foto: B. Gellert)
Ulrich Wittwer, Lothar und Monika von der Heide in der Wäscherei
Ulrich Wittwer, Lothar und Monika von der Heide in der Wäscherei | (Foto: B. Gellert)
Landwirtschaft
Landwirtschaft | (Foto: B. Gellert)
Friseursalon
Friseursalon | (Foto: B. Gellert)
Apotheke
Apotheke | (Foto: B. Gellert)
Optiker
Optiker | (Foto: B. Gellert)
Tante-Emma-Laden
Tante-Emma-Laden | (Foto: B. Gellert)
Tiere aus Wald und Feld
Tiere aus Wald und Feld | (Foto: B. Gellert)
Die große Stube
Die große Stube | (Foto: B. Gellert)
Altes Uhrwerk der ehem. Empelder Kapelle
Altes Uhrwerk der ehem. Empelder Kapelle | (Foto: B. Gellert)
Die Ratsstube
Die Ratsstube | (Foto: B. Gellert)
Das Duclair-Zimmer
Das Duclair-Zimmer | (Foto: B. Gellert)

Vor vier Jahren musste das Heimatmuseum Ronnenberg wegen der seinerzeit geltenden Corona-Vorgaben geschlossen werden. Danach war an eine Wiedereröffnung wegen Brandschutzauflagen, Verbesserung der Fluchtwege und der barrierefreien Gestaltung durch den Einbau eines Fahrstuhls nicht mehr zu denken.

Seit nunmehr zwei Jahren sind neben Fachbetrieben 6-10 ehrenamtliche Mitglieder des Museumsvereins jeweils dienstags und donnerstags damit beschäftigt, den Umbau voranzubringen. Das einstige Wohngebäude von 1868, das Teil eines großen Bauernhofes war, bekam von der Stadt Ronnenberg neben den der Sicherheit dienenden Neuerungen einen Anbau finanziert, der als Hochzeitszimmer sehr stilvoll hergerichtet wird, natürlich auch mit historischem Mobiliar. Ab Januar 2024 wird eine wiederentdeckte alte Wandmalerei durch Fachleute restauriert.

Von der Vielseitigkeit der Räumlichkeiten und der Dokumentation historischer Schwerpunkte konnte sich kürzlich Lions-Präsident Ulrich Wittwer anlässlich eines Besuchs vor Ort überzeugen. Lothar von der Heide, Vorsitzender des 1985 gegründeten Museumsvereins e.V., und seine Frau Monika führten ihn durch alle drei Etagen und wiesen auf die Besonderheiten hin, die sich im Laufe der Jahre nach der Eröffnung 1978 angesammelt hatten. Stammten die ersten Exponate teilweise noch vom Sperrmüll, der seinerzeit einfach an die Straße gestellt und dort auch entnommen werden durfte, so kamen im Laufe der Jahre viele schöne und wertvolle Dinge als Spenden aus Ronnenberger Privatbesitz dazu.

So finden sich im oberen Geschoss neben einer echten Kutsche die Themenbereiche Fleischerei, Landwirtschaft, Imkerei, Schmiede, Schneiderei, Schusterei, Friseursalon, Apotheke, Optikerwerkstatt, Stellmacherei, Wäscherei und ein Tante- Emma-Laden. Sehr beeindruckend und bei jungen Besuchern beliebt sind auch die zahlreichen ausgestopften Tiere aus Feld und Wald, über die man auf einer interaktiven Tafel mehr erfahren kann.

Das mittlere Stockwerk widmet sich der Bergbaugeschichte des Ortes, der jüdischen Kultur und der Präsentation der Vereine. Außerdem sind dort Räume für Kirche und Schule, Omas gute Stube, die große Stube und eine alte Küche untergebracht.

Während es auf der oberen Etage noch einiges zu tun gibt, sind das Musikzimmer, die Ratsstube und das Duclair-Zimmer – Duclair ist die französische Partnerstadt - im Erdgeschoss schon sehr einladend gestaltet. Nicht grundlos werden letztere auch bereits jetzt für kleine Veranstaltungen von Gesellschaften und Vereinen genutzt. Noch viel mehr Zulauf dürfte das im Zentrum der Stadt gelegene Museum bekommen, wenn erst einmal das Standesamt ins Hochzeitszimmer Einzug hält.

Da sich das Museum inzwischen finanziell selbst tragen muss, war Leiter Lothar von der Heide für die 1000-Euro-Spende des Lions Clubs für einen Bildschirm zur Dokumentation historischer Ereignisse und Lebensräume Ronnenbergs sehr dankbar. Denn der Empfang und die Führung von Schulklassen im Heimatmuseum sind ihm eine echte Herzensangelegenheit und er hofft, nach der Wiedereröffnung an die frühere positive Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern anschließen zu können. Bis dahin gibt es aber sowohl für Fachkräfte als auch für die helfenden Hände der zehn Ehrenamtlichen – vier Frauen und sechs Männer – noch viel zu tun.