Aktuell_Hannover Brass 23.09.2023_Bericht - Deister Calenberger Land
Hannover Brass begeistert wieder in Gehrden
Auch in diesem Jahr hat der Lions Club ‚Deister‘ Calenberger Land wieder ein außergewöhnliches Konzert in der Gehrdener Margarethenkirche organisiert. Schon zum 6. Mal brachten die 11 Bläserinnen und Bläser des Ensembles Hannover Brass dort Musik aus vier Jahrhunderten zu Gehör.
Nachdem Pastor Dr. Wichard von Heyden und Vizepräsidentin Heike Zieseniss als Organisatorin des Konzerts die Gäste in der fast voll besetzten Kirche begrüßt und auf die folgenden eineinhalb Stunden eingestimmt hatten, übernahm Thomas Eickhoff als Leiter des Ensembles die weitere Moderation. Mal ein bisschen schmunzelnd, mal sehr ernst erklärte er passend zum jeweiligen Stück dessen Entstehungsgeschichte und Verbreitung in der Welt der Musik.
Den fulminanten Auftakt bildete das von J. S. Bach eigentlich für Orgel komponierte Choralvorspiel „Jesus bleibet meine Freude“. Den nächsten klangprächtigen Komplex bildeten Modest Moussorskis „Bilder einer Ausstellung“. 1874 als Klavierzyklus komponiert, von Maurice Ravel für Orchester bearbeitet, präsentierten die Musiker von Hannover Brass ein daraus für Blechbläser von ihrem Trompeter Mirco Meutzner erstelltes Arrangement von drei Sätzen.
Typisch für das Ensemble ist, dass immer wieder Mitglieder mit einem Solo ins Zentrum der Darbietung gerückt werden, wie z. B. Udo Motzheim mit seiner Tuba für die „Csardas“, Ingrid Hasemann mit der Posaune für das melodische Stück „Londonderry Air“ und Mirco Meutzner mit dem Flügelhorn für „Autumn Leaves“.
Konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer in diesen für Blasinstrumente virtuos adaptierten Stücken etwas Vertrautes erkennen, so waren die vier „Brasscats“ des englischen Komponisten Chris Hazell vielleicht doch weniger bekannt. In dem Standardwerk für Blechbläsermusik beschreibt er die Charaktere seiner vier Hauskatzen, die er als herrenlose Streuner aufgenommen und versorgt hat. So unterschiedlich wie die Tiere sind auch die vier Musikstücke … und was Hannover Brass präsentierte, war gewiss keine „Katzenmusik“.
Ein sehr vielseitiges, hochkarätiges Konzert fand mit „Puttin‘ on the Ritz“ sein offizielles Ende, wobei Thomas Eickhoff humorvoll betonte, dass das Ensemble sehr wohl passend für das berühmte Hotel Ritz gekleidet sei, auf Tanzeinlagen wie in der berühmten Szene mit Fred Astaire aber verzichtet würde.
Ohne Zugaben durfte Hannover Brass die Margarethenkirche natürlich nicht verlassen, und nach „Hot Toddy“ leitete „Abschied vom Walde“ von Felix Mendelssohn Bartholdy sehr melodisch den Samstagabend ein.
Heike Zieseniss dankte in abschließenden Worten den Musikern für ein wieder einmal herausragendes Konzert und den Besucherinnen und Besuchern für ihr Kommen. Erstmals hatte der Lions Club die Veranstaltung nicht nur darauf ausgelegt, mit dem Erlös seiner vielfachen gemeinnützigen Tätigkeit im Calenberger Land gerecht zu werden, sondern jeweils 20 Eintrittskarten den Tafeln in Gehrden und Barsinghausen gespendet, um auch deren Kundinnen und Kunden diesen Kulturgenuss zu ermöglichen.